Lebensgeschichten *

Folgen der Pandemie

Die leidgeprüfte Mutter von Caven (10-jährig) erzählt: «Ich bin in Jimma, einer Stadt 250 km südwestlich von Addis Abeba, aufgewachsen. Noch bevor ich die Schule abschliessen konnte, wurde ich von meinen Eltern verheiratet und zog in die Hauptstadt. Bald einmal betrog mich mein Mann und als ich mit dem dritten Kind schwanger war, musste mein Mann ins Gefängnis. Da ich keinen Ausweg mehr sah, brachte ich meine älteste Tochter zu meinen Eltern aufs Land. Ich mietete eine Hütte und verkaufte Tee und Kaffee. Mit dem Ausbruch der Pandemie war dies nicht mehr möglich und ich hatte überhaupt kein Einkommen mehr. Ich war verzweifelt, wurde vor Sorge krank, da ich keinen Ausweg mehr sah und wog nur noch 35 kg. Ich bin unbeschreiblich dankbar, dass Caven in dieser hoffnungslosen Lage bei Bright Future aufgenommen wurde und die Schule besuchen kann.

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Du bist Hoffnung

Die Mutter von Tanja (8-jährig) ist vom Land nach Addis Abeba gezogen, um Geld für ihre Familie zu verdienen. Aus dem Traum von der grossen Stadt mit vielen Arbeitsmöglichkeiten wurde bald einmal ein Albtraum: Sie fand keine Arbeit, hatte kein Dach über dem Kopf und wurde schwanger von einem Mann, welcher sie bald wieder verliess. Kurz vor der Geburt von Tanja fand sie dann doch noch eine Bleibe in einem Wellblechschopf mit Plastikwänden. Sie gab ihrer Tochter einen Namen, welcher auf Amharisch „Du bist Hoffnung“ bedeutet, da sie selbst gar keine Hoffnung mehr hatte.

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Hoffnungsvolle Zukunft

Malik (10 Jahre) lebt mit seiner Mutter und drei älteren Geschwistern im Slum. Der Vater hatte die Familie vor seiner Geburt verlassen. Seine Mutter war verzweifelt, denn sie wusste nicht, wie sie die vier Kinder alleine und ohne Einkommen aufziehen sollte. Sie hat jedoch nie aufgegeben und seit Malik bei Bright Future aufgenommen wurde, hat sich das Leben der Familie stark verändert: Schulbesuch, Grundnahrungsmittel, Hygieneprodukte sowie Beiträge an die Miete und Arztkosten unterstützen die Mutter, um mit ihrer Familie über die Runden zu kommen. Malik ist ein sehr guter Schüler. Da er immer sehr gute Noten hatte und von der Schule als Klassenbester mehrmals ausgezeichnet wurde, ermöglicht ihm Bright Future als Belohnung, eine private Schule zu besuchen, wo er entsprechend gefördert wird (in den öffentlichen Schulen sind in einer Klasse 60 oder mehr Schüler!).

Die Mutter ist Analphabetin und arbeitet hart, indem sie Tonerde ausgräbt, diese schwere Last in die Stadt trägt und an Töpfereien verkauft. Die Mutter sagt: „Mein Sohn ist sehr begabt und er wird für unsere Familie und für unser Land eine wichtige Person. Ich habe viele Opfer erbracht, aber ohne die Hilfe von Bright Future wären wir heute nicht hier.“

* alle Namen sind geändert